Förderung Tierpatenschaften durch Julie Siemering

Die junge Tieraktivistin Julie Siemering hat es sich zur Aufgabe gemacht Kühen einen artgerechtes Umfeld zu schaffen und Tierpatenschaften zu vermitteln. Sie besitzt selbst 10 Kühe und betreut sie zum Großteil selbst.

Julie’s Philosophie: Meine Rinder sind Individuen, eigenständige Persönlichkeiten, die mit meiner Unterstützung ein natürliches Leben leben können. Ich habe sie alle aus schlechten Verhältnissen gekauft oder vor der Schlachtung bewahrt. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie wurden als Nutztiere gehalten und haben ihren Weg zu mir gefunden und sind nun Lebenstiere, Haustiere, meine Freunde, meine Familie. Ich begegne ihnen auf Augenhöhe. Meine Rinder leben in Familienverbänden, die zusammenbleiben, Freundschaften bleiben bestehen, weil ich sie nicht auseinanderreiße. Meine Rinder treffen, so gut es geht, Entscheidungen über ihr Leben selber. Auf Augenhöhe begegnen bedeutet auch, ein Teil ihrer Herde zu sein, von ihnen zu lernen. Wir machen gemeinsam Fehler und lernen daraus. Auf meiner Website möchte ich meine Tiere vorstellen, jedem einzelnen von ihnen eine Plattform geben, denn sie sind so besonders, so einzigartig! Und sie tragen gemeinsam mit mir und unserer Geschichte die Botschaft in die Welt: Respekt und Würde allen Lebewesen!

Webseite Julie Siemering

Die TAO Stiftung unterstützt Frau Siemering durch die Finanzierung der Tierpension sowie den Unterhalt von 3 Kühen.

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Patenschaften

Fiene, Billy und Maíra Nora leben in einem Rinderpension-Stall im Sauerland, wo sie von einem erfahrenen Landwirt versorgt werden. Sie haben das ganze Jahr über Weidegang und einen Offenstall. Julie war sehr dankbar für diese Möglichkeit, die sich ihr damals aufgetan hat, denn ihren Tieren geht es an diesem Ort sehr gut. Sie sind dort mit all ihren Eigenheiten willkommen, so wie es Julie wichtig ist. Das ist sehr viel wert. Gemeinsam mit dem Landwirt hat sie sich ein Haltungskonzept überlegt und sie haben das Ganze zusammen umgesetzt und aufgebaut. Mittlerweile leben ihre 3 Rinder mit 6 weiteren Pensionsrindern zusammen.

Die TAO Familie heißt 3 Tiere willkommen…

Das ist Fiene

Sie wurde im Dezember 2014 in der Herde meines Opas geboren, wo sie auch aufwuchs und lebte, bis sie 2017 nach dem Tod meines Opas an den Viehhändler verkauft werden sollte. Sie ist kaum zu bändigen und lässt fast niemanden an sich heran. Das ist auch verständlich, denn man hat sie nicht immer gut behandelt. Fiene hätte in der Industrie nicht lange überlebt, weil sie sich nicht unterdrücken lässt und böse werden kann, wenn man ihr ungefragt zu nahe kommt. Also suchte ich damals nach einem geeigneten Zuhause für sie, sodass sie Ende 2017 an eine Frau verkauft wurde. Das war meine erste Tierrettung. Heute ist Fiene in meinem Besitz. Im Sommer 2020 musste ich sie noch einmal retten, da die Frau sie schlachten wollte. Es war nicht leicht, aber jetzt bleibt sie für den Rest ihres Lebens bei mir in Sicherheit. Um Fiene verstehen zu können, werde ich noch lange brauchen. Ich habe aber verstanden, dass es wichtig ist, sie einfach zu lassen und ihr nichts aufzuzwingen. Sie ist und bleibt ein Wildherz und lebt das gerne aus. Fiene ist mir unglaublich wichtig. Als ich sie fast verloren hätte, habe ich erst gemerkt, wie viel sie mir bedeutet. Ich bin wirklich dankbar, sie zu kennen. Wohin der Weg mit ihr noch führen wird?

Das ist Billy 

Geboren wurde er im April 2015 irgendwo in Niedersachsen und verbrachte dort das erst Jahr seines Lebens in Stallhaltung. Mein Opa kaufte ihn 2016 zum Decken seiner zwei Kühe – Fiene und Klara. Ich verbrachte viel Zeit mit Billy, striegelte ihn und saß sogar zum Schluss auf ihm. Zwei Monate war er bei uns, dann wurde er weiterverkauft. Hinterlassen hat er wunderschöne Erinnerungen und ein noch wunderschöneres Kälbchen. Meine Lina. Auch wenn ich das Züchten nicht unterstütze, bin ich unendlich dankbar dafür. Auf dem neuen Hof sollte er dann als Deckbulle lange dienen. Er verletzte sich 2018 allerdings schwer, sodass er nicht mehr decken konnte, weshalb er geschlachtet werden sollte. Glücklicherweise wurde er mir zum Verkauf angeboten, da seine Besitzer wussten, wie wichtig er mir ist. Also konnte ich Billy im Herbst 2019 mit der Hilfe von sehr vielen Menschen retten. Seitdem gehört er mir und ich gebe ihn nie wieder her. Er musste kastriert werden, weil er in seinem neuen Zuhause nicht als Bulle gehalten werden kann. Das ist in seinem Alter sehr riskant, aber er hat es überlebt. Billy bedeutet mir sehr viel. Es war schon damals eine Verbindung zwischen uns, die ich nicht beschreiben kann. Er ist eine sehr liebe Seele. Er will niemandem etwas Böses, ist etwas zu schwer, zu groß und zu stark für seine Sanftheit und kann seine Kraft manchmal nicht einschätzen und wirkt daher etwas rüpelig. Aber seine liebevolle Treue überwiegt!

Das ist Maíra Nora

Die silberne Kuh mit der schiefen Nase. Den Namen Nora trägt sie, weil das „die Glänzende aus dem Norden“ bedeutet, was wirklich gut passt. Ihr Fell schimmert wie Silber. Sie stammt aus Billys Herde. Ich kaufte sie und ihre Freundin Edda am selben Tag wie Billy. Sie lebten gemeinsam bei einem Züchter in Niedersachsen, wo Maíra 2016 geboren wurde. Die ganze Herde wurde 2019 geschlachtet. Nur Billy, Maíra und Edda konnte ich retten. Edda ist im Mai 2020 an Altersschwäche gestorben. Maíra fiel mir schon lange zuvor auf, weil sie so ein außergewöhnliches Aussehen und eine sehr besondere Ausstrahlung hat. Sie fasziniert mich seit dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal sah. Mir wurde sie verkauft mit dem Hinweis, dass ich sehr aufpassen solle, weil sie so wild sei, dass man sie abschießen müsse, falls sie ausbrechen sollte. Ich habe sie als sehr schüchtern und scheu kennengelernt. Maíra braucht ihren Bereich und viel Zeit. Sie beobachtet viel und bei jeder kleinsten Bewegung des Menschen geht sie in Deckung. Manchmal wirkt sie wie ein scheues Reh, weil sie sich auch so bewegt. Wenn jemand ihrer Familie oder ihr selbst etwas tun sollte, ist sie aber auch bereit, anzugreifen. Es wird für mich einige Zeit dauern, sie kennenzulernen und zu verstehen. Ich bin froh, dass ich mich im letzten Moment dazu entschieden habe, sie zu übernehmen und bin sehr gespannt auf die Zeit mit ihr.

„Ich bin Julie Siemering und im Januar 2001 geboren. Ich bin ein Freigeist, habe schon früh angefangen, mein Ding durchzuziehen und die Welt mit anderen Augen zu betrachten. Meine Aufgabe ist unter anderem, Tieren zu helfen. Seit 2015 weigere ich mich, Tiere als mein Essen anzusehen. 2017 rettete ich zum ersten Mal eine Kuh aus dem Betrieb meines Opas und entschied, dass für mich kein Tier mehr leiden oder sterben soll, also wurde ich Veganerin. Seitdem habe ich über 30 Rinder freigekauft. Angefangen hat das alles mit der Geburt meines Ochsen Noni, den ich mit der Flasche aufgezogen habe, als ich 14 Jahre alt war. Er hat in mir Bewusstsein geschaffen und mir die Angst vor Tieren genommen.
Ich möchte Menschen erreichen und dazu aufrufen, diese Erde und die Tiere darauf zu schützen. Ich möchte Menschen den respektvollen Umgang mit Tieren näher bringen, denn sie alle sind, genauso wie wir, allein für sich hier auf dieser Erde, um ihre Erfahrungen zu machen und nicht, um uns Menschen zu dienen.“

Julie Siemering